Vortrag
(Über-)Leben auf dem Mars
Freitag, 24.5. | 11:15 - 12:45 HS 06
Der Traum der Menschheit vom Leben auf fremden Planeten ist alt. Von "Der Marsianer" bis "Star Trek" war er Gegenstand zahlreicher Science-Fiction-Bücher und -Filme. Bisher haben nur Roboter die Oberfläche eines fremden Planeten berührt, doch schon seit Jahren wird laut darüber nachgedacht, bald auch Menschen auf den Mars zu schicken. Dabei ist der Mars nicht für das Leben von Menschen ausgelegt. Sauerstoff, Wasser und Essen – es fehlt am Lebensnotwendigen. Und das sind nicht die einzigen Probleme, vor die eine astronautische Marsmission gestellt wird. Auch die psychischen Herausforderungen sind nicht zu unterschätzen. So müssen Menschen über Jahre auf engstem Raum zusammenleben. Wie sich ein Leben auf dem Mars anfühlen kann, hat Dr.-Ing. Christiane Heinicke am eigenen Leib erfahren. Zusammen mit fünf Kolleg*innen lebte sie ein Jahr abgeschottet auf einem Vulkan auf Hawaii, um das Leben in einer Marsstation zu simulieren. In diesem Vortrag erzählt sie von ihren Erfahrungen und wie sich diese auf die Planung zukünftiger Marsmissionen auswirken. Dabei beantwortet sie die Fragen, was es für menschliches Leben auf dem Mars braucht und ob ein solches überhaupt erstrebenswert ist.
Dr.-Ing. Christiane Heinicke
Geophysikerin am Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) der Universität Bremen und ehem. Teilnehmerin einer Mars-Simulation der NASADr.-Ing. Christiane Heinicke studierte Geophysik an der Uppsala Universität in Schweden und promovierte im Ingenieurwesen in Ilmenau. 2015 lebte sie mit fünf Kolleg*innen auf dem Vulkan Mauna Loa auf Hawaii. Bei diesem Experiment der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA und der Universität Hawaii sollten die vielfältigen Herausforderungen einer Marsmission simuliert werden. Seit 2017 ist sie Leiterin der Arbeitsgruppe „Extraterrestrial Habitation“ am „Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation“ (ZARM) der Universität Bremen. Das langfristige Ziel von ihr und ihren Kolleg*innen ist es, eine Station zu konzipieren, die es Menschen ermöglicht, auf dem Mond und dem Mars zu überleben. Außerdem ist sie wissenschaftliche Koordinatorin der "Humans on Mars"-Initiative der Universität Bremen.